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Wähl die Mur, wähl das Leben
MURKRAFTWERK - 
JETZT IST INITIATIVE GEFORDERT

Mit dem Murkraftwerk verbaut die Grazer Politik ihren eigenen BürgerInnen die Zukunft. Die Interessen Weniger werden vor das Wohl aller Menschen gestellt. Durch die bevorstehenden Rodungen würde Graz einen gewaltigen Teil seiner grünen Lunge verlieren, rund das Zehnfache der Stadtpark-Vegetation soll dem Projekt zum Opfer fallen. Auch wirtschaftlich und politisch sieht die Realität gar nicht so rosig aus wie in den Werbebroschüren der Kraftwerkswerber.

Hier die wichtigsten Fakten rund um das umstrittene Kraftwerks-Projekt. 

Murkraftwerk - Stadtverschlechterung


Wirtschaftlichkeit:
Das Märchen vom Murkraftwerk stinkt zum Himmel

Fakt ist, das Murkraftwerk rechnet sich nicht. Ganz im Gegenteil, in den nächsten 50 Jahren wird es den Betreibern laut Gutachten 44,7 Mio. € Verlust bringen. Mit großem finanziellen Einsatz und tatkräftiger Unterstützung von VP, FP & SP verkauft die Energie Steiermark damit die Grazer Bevölkerung für dumm.

Geschönte Computergrafiken und emotionale Bilder spielender Kinder sollen das trügerische Gefühl vermitteln, dass alles in Ordnung ist. Die Wahrheit sieht allerdings für mehrere Jahrzehnte ganz anders aus. Was hier passiert, ist schlecht für die Unternehmensbilanz, miserabel für die Umweltbilanz und katastrophal für die Lebensqualität der Stadt.


Die Folgen für die Luftgüte sind gewaltig:

  • CO2-Wandler und Sauerstoffproduzenten fehlen für viele Jahrzehnte
  • Graz bleibt ohne natürliche Filter Feinstaub-Hauptstadt, der Kraftwerksbau verschlimmert das Problem zusätzlich
  • Atemwegserkrankungen bei Kindern und Erwachsenen steigen

Wer ist für das Murkraftwerk? VP, FP & SP. Wer ist dagegen? Jeder, der bei Verstand ist.
Setzen wir jetzt ein Zeichen für eine gesunde Zukunft. Am 5. Februar haben wir die Chance, das Schlimmste zu verhindern.

Der Strom geht auf Reisen:
Wie viel Strom produziert das Murkraftwerk? Nicht viel.

  • Über 90% des erzeugten Stroms werden in das Ausland exportiert. 
  • Die Angaben des Projektwerbers, wonach „20.000 Haushalte in Graz mit Strom aus Wasserkraft versorgt werden”, sind irreführend. 
  • Das Kraftwerk produziert nur 70-80 GWh Strom und wird lt. unabhängigen Studien das ineffizienteste in ganz Österreich sein - wobei weniger als 10% für die Versorgung des österreichischen Strommarktes verwendet werden. Es handelt sich um ein Projekt mit Schwerpunkt auf dem Exportgeschäft.
  • Diese für die Stromversorgung Österreichs relevante Jahresstrommenge von 5-7 GWh kann im neu errichteten aber still stehenden Gaskraftwerk Mellach in 6-8 Std. erzeugt werden. 


Graz bleibt Feinstaubhauptstadt:

Bis 2050 bleibt uns die Luft weg

Fakt ist, Graz verliert auf Jahrzehnte sein grünes Band durch die Stadt. Ein Baum* kann pro Jahr ca. 20 kg CO2 (ca. 1 Tonne im 40-jährigen Baumleben) aufnehmen und damit dauerhaft Binden. 20.000 Bäume entsprechen in 40 Jahren somit 20.000 Tonnen.

Fehlen die lebenden Organismen, würden die Menschen der Stadt deutlich weniger mit sauerstoffreicher Luft versorgt. Zusätzlich wird Stadtstaub nicht ausreichend neutralisiert. Staubfänger auf einer Fläche von mehr als 6 km² fehlen. Das Feinstaubproblem in Graz wird dadurch massiv verschlimmert.

(*Edit im Sinne der Transparenz: Wir wurden zurecht darauf hingewiesen, dass wir „Verarbeitung“ und „Aufnahme“ vermischt haben und die ursprüngliche Zahl von 22.800 t CO2/Jahr zu hoch angesetzt ist. Wir bitten nicht nur bei den Biologen um Entschuldigung für diesen Irrtum.)

 
Baumrodungen:
Wir lassen uns nicht pflanzen

Fakt ist, ein gefällter großer Baum lässt sich nicht von heute auf morgen ersetzen. Gezählte 8.000 große und noch einmal so viele kleinere Bäume stehen dem Projekt im Weg. 125 Jungbäume entsprechen bei der Ökosystemleistung einem 65-jährigen Altbaum.

Wer das Stadtklima erhalten will, müsste also sofort rund 1.000.000 Jungbäume setzen. Geplant sind nur rund 24.000 neue Bäume, die meisten aus Platzgründen außerhalb des Stadtgebiets. Die Regeneration würde Jahrzehnte dauern.

Gewässerqualität: 
In einer stehenden Mur geht nur die Wasserqualität baden

Fakt ist, bis zur Hauptbrücke verwandelt sich die Mur in ein stehendes Gewässer. Raubt man einem Fluss 95% seiner Fließgeschwindigkeit, bekommt man damit logischerweise eine größere Verschlammung und eine ideale Brutstätte für Gelsen.

Das Murrauschen verschwindet, der Straßenlärm wird deutlich stärker wahrnehmbar. Durch das Kraftwerk wird sich der ökologische Zustand des Gewässers von von gut auf mäßig verschlechtern.

Steuergeld:
Wir zahlen nicht nur bei der Lebensqualität drauf

Fakt ist, dass jede/r BürgerIn die Zerstörung des Lebensraums durch Steuergeld unterstützen muss. Mit 1,52 €/kWh weist das Murkraftwerk die höchsten spezifischen Investitionskosten unter 60 österreichischen Wasserkraftanlagen aus. Die Stromgestehungskosten von 85 bis 95 €/MWh sind nicht wettbewerbsfähig und deutlich über den bis 2030 zu erwartenden Marktpreisen. Die Investitionen rentieren sich allerdings auch nach langer Betriebszeit nicht. Das Minus in 50 Jahren: 44,7 Millionen Euro.

Demokratische Mitbestimmung:
Seid endlich still, die Politik macht, was sie will

Gebaut wird das Kraftwerk von der Energie Steiermark AG (zu 75% in Landesbesitz) und der Energie Graz (49% Holding Graz, 49% Energie Steiermark AG und Stadt Graz 2%). Es liegt keine Wirtschaftlichkeitsrechnung vor, die - an einem vernünftigen Zeitraum gemessen - den Kraftwerksbau rechtfertigt. Die Verbund AG ist als Partner abgesprungen, wohl weil das Kraftwerk nur bei enormen Strompreissteigerungen in den nächsten 50 Jahren Gewinn verspricht.

Die Umweltverträglichkeitsprüfung des Landes Steiermark (erinnern wir uns kurz an die Landes-Beteiligung an der Energie Steiermark) wurde in 95% der relevanten Fachbereiche negativ bewertet und wurde durch eine Reihe von Ausnahmeregelungen aufgrund des „öffentlichen Interesses“ dennoch durchgedrückt. Eine Volksbefragung zum Kraftwerk wurde von VP, FP & SP verweigert.

 

„Der Bescheid zur Abweisung ist rechtlich nicht haltbar. Die im Gutachten angestellten Überlegungen zeigen deutlich, dass der Gemeinderat der Stadtgemeinde Graz im angefochtenen Bescheid die Rechtslage mehrfach und gravierend verkennt. (…) Das Rechtsgutachten legt klar dar, dass die Entscheidung des Gemeinderates aufgrund eines unrechtmäßigen Bescheids gefällt wurde. Die Volksbefragung hätte nicht abgelehnt werden dürfen.“

 

Rechtsgutachten zur Volksbefragung vom Verfassungsexperten Em. o. Univ. Prof. DDr. Heinz Mayer, vorgestellt am 13. Jänner 2017