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Rodungen für Staustufe Kalsdorf - Erfahrungsbericht

Der drittgrößte Auwald erstreckte sich bis vor Kurzem im Süden von Graz. Für den Bau der Staustufen Gössendorf und Kalsdorf wurden 80! ha davon geschlägert. Eine Anrainerin hat die Arbeiten am letzten Auwaldgrundstück an der Mur in Enzelsdorf dokumentiert und uns per Mail ihre Erlebnisse mitgeteilt:
 

Enzelsdorf am 2.2., 10:00 Früh. Ich gehe ein gutes Stück von der Mur entfernt am Waldrand entlang. Plötzlich das Geräusch von Motorsägen, das Splittern von Holz.

10 Minuten später stehe ich am Murufer. Ein 20 Meter breites Grundstück ist von Absperrband umzäunt, dahinter steht kaum noch ein Baum. Wie Gerippe liegen die umgestürzten Riesen übereinander. Wo ich nur Tage zuvor spazieren ging regiert jetzt Verwüstung.

Ich gehe am Absperrband entlang, entdecke 5 Arbeiter, die einen Baum nach dem anderen fällen. Männer mit Motorsägen schneiden die Stämme an, der Greifarm eines gewaltigen Harvesters stößt die Bäume um wie Streichhölzer. Mit einem Kreischen, das mir durch Mark und Bein geht, stürzt ein Baum nach dem anderen. Das Krachen und Splittern von Holz übertönt die Maschinengeräusche, wenn ein Baumriese auf dem anderen landet und Holzsplitter durch die Luft fliegen.

Auf der anderen Seite des Grundstücks passiert dasselbe, ein weiterer Harvester und unterstützende Arbeiter. Die Energie Steiermark verliert keine Zeit - gegen 12:00 haben sich die beiden Schlägerungstrupps so weit vorgearbeitet, dass nur noch einzelne Bäume im Zentrum des Grundstücks stehen. Hier, mitten im drittgrößten Auwaldgebiet Österreichs, soll die Staufstufe Kalsdorf entstehen. Die Bäume müssen dafür weichen, der Besitzer des Grundstücks wird dafür enteignet.



Schließlich bleibt nur noch ein Baum. Ein einziger! Doch plötzlich stürmt ein Naturschützer aufs Grundstück. Er beginnt auf den Aufseher der Energie Steiermark einzureden, stellt sich vor den letzten Baum.

Es stellt sich heraus, dass der Besitzer des eben geschlägerten Grundstücks nichts von der Enteignung weiß. Der Konzern rodet ein Grundstück, das ihm noch nicht gehört. Niemand hat sich die Mühe gemacht, beim Besitzer nachzufragen, ob der Enteignungsbescheid eingelangt ist. Ein Anruf, ein E-Mail, 5 Minuten Zeitaufwand um die Rechte des Besitzers zu sichern hätten gereicht.

Die Obstbäume und der Auwald des betroffenen Herren sind jetzt Geschichte. Der eine Baum hingegen steht, als Mahnmal und als Hoffnungsschimmer, inmitten der Zerstörung.


Bis heute ist die Rechtslage nicht ganz geklärt. Der Baum stand auf jeden Fall nicht mehr lange auf dem Grundstück. Schon am nächsten Tag musste auch er dem Bau der Staustufe Kalsdorf weichen.

In Graz, in Gratkorn oder Stübing könnten solche Rodungen noch verhindert werden. Beim Bau eines Kraftwerks in Puntigam müssten im Herzen von Graz 8.000 Bäume fallen. Wir setzen uns dafür ein, dass solche Naturräume weiter bestehen können.

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8010 Graz

E-Mail: office@rettetdiemur.at

 

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