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Strafanzeige gegen Energie Steiermark

Energiekonzern wegen Verstoß gegen Naturschutzgesetze angezeigt

Der Naturschutzbund hat eine Strafanzeige gegen die Energie Steiermark eingebracht: Der Konzern hat die Winterquartiere von Fledermäusen mit PU-Schaum verstopft. Damit wird nicht nur gegen das Forstgesetz verstoßen, sondern man nimmt auch in Kauf, dass streng geschützte Tiere dem qualvollen Tode ausgeliefert werden. Das, obwohl für das Kraftwerksprojekt noch immer ein Investor fehlt und das Projekt auf wackligen Beinen steht. Es liegt an den GrazerInnen zu entscheiden, was mit ihrer Mur passiert.

Der Naturschutzbund Österreich hat heute eine Strafanzeige gegen die Energie Steiermark bei der Staatsanwaltschaft und dem Land Steiermark eingebracht. Grund dafür sind mit PU-Schaum gefüllte Baumhöhlen entlang der Mur auf Höhe des geplanten Stauraums. Diese Baumhöhlen stellen wichtige Fortpflanzungs- und Ruhestätten für Tiere dar. Insbesondere werden sie von streng geschützten Vogel- und Fledermausarten genutzt.

Aus Sicht des Naturschutzgesetz ist die Vorgehensweise eine Zerstörung von Quartieren streng geschützter Tierarten und verboten. Darüberhinaus ist das Verfüllen von Baumhöhlen mit PU-Schaum "Waldverwüstung", da das Ausbringen von Abfall (wie im gegenständlichen Fall PU-Schaum) im Wald nach dem Forstgesetz und zusätzlich nach dem Abfallwirtschaftsgesetz verboten ist.

Das Vorgehen ist leider beispielgebend dafür, dass die Energie Steiermark die Auflagen aus der UVP nicht einhält. Stattdessen werden unzureichende Maßnahmen gesetzt, die der Natur schaden,“ stellt Johannes Gepp vom Naturschutzbund Steiermark fest, „nicht nur wir Menschen brauchen die 16.000 Bäume an der Mur – auch für Tiere sind sie gerade im Winter unersetzlich.“

Hintergrund des Verfüllens der Baumhöhlen ist vermutlich, dass Fledermäuse und Vögel in einer vorgezogenen Baumaßnahme daran gehindert werden sollen, in den Baumhöhlen Quartier zu beziehen. Das Verschließen der Höhlen mit PU-Schaum ist jedoch weder in den Unterlagen zur UVP enthalten noch wirksam. Im Gegenteil kann diese grausame Methode und für die Tiere einen Tod durch langsames Verhungern und Verdursten bedeuten.

"Das Verfüllen von Baumhöhlen mit PU-Schaum ist eine unsaubere Holzhammer-Methode" sagt der Fledermausforscher Oliver Gebhardt auf eine Anfrage von „Rettet die Mur“, "Auch wenn man die Baumhöhlen vorher mit einem Endoskop untersucht, können Fledermäuse leicht übersehen und eingeschlossen werden, was einen qualvollen Tod zur Folge hat.“

„Rücksichtslos nimmt man hier in Kauf, geschützte Tiere zu töten. Und das, obwohl das Projekt auf wackligen Beinen steht und offenbar kein Investor gefunden werden kann,“ erklärt Clemens Könczöl, Sprecher der Plattform „Rettet die Mur“, „Rechtliche Schritte wurden bereits eingeleitet. Es ist auch anzunehmen, dass dieser Verstoß auf das Projekt aufschiebende Wirkung hat. Wir können nicht nachvollziehen, warum derart grausame Maßnahmen eingeleitet werden. Naturschutzrechtlich wie demokratiepolitisch ist das ein Skandal. Es liegt an den GrazerInnen zu entscheiden, ob man so mit unserer Mur umgehen sollte.

Fotos: Andrea Haunold, Sigrid Schönfelder / Titelbild: Andreas Zahn


„Die Tiere in solche Gefahr zu bringen ist absolut nicht notwendig“, erklärt Oliver Gebhardt, „Stand der Technik ist heutzutage das Anbringen von sogenannten "Einweg-Ausgängen"bevor sich die Fledermäuse im Winterschlaf befinden. Tiere in der Baumhöhle können dank einer Klappe hinausschlüpfen, kommen aber aufgrund der glatten Fläche rund um die Baumhöhle nicht wieder hinein. Die "Einweg-Ausgänge" sind auch wesentlich leichter zu entfernen, als der PU-Schaum aus den Baumhöhlen. Ich verstehe nicht, warum man stattdessen entgegen der UVP-Auflagen Baumhöhlen mit PU-Schaum verfüllt."

Diese vorgezogene Maßnahme verstößt nicht nur gegen die Naturschutzgesetze und die Auflagen in der UVP, sie ist zudem auch schlecht ausgeführt. Nicht alle Baumhöhlen wurden verfüllt. Immer noch haben Fledermäuse und Vögel ihre Winterquartiere im Wald an der Mur. Diese dürfen durch Rodungen nicht zerstört, noch die Tiere im Zuge von Fällungen getötet werden.




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